Archiv-September-2019

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30. September 2019
Die Badische Zeitung und die Relotius-Medien

    Die Berichterstattung der „Qualitätsmedien“ über die AfD zeichnet sich gewöhnlich dadurch aus, dass aus einer Maus ein Elefant gemacht wird und dass das dann in einer wochenlangen Endlosschleife breitgetreten wird. Die Hoffnung ist hier wohl, dass der Bildungsbürger, so mit dem Holzhammer bearbeitet, wenigstens einen Teil der üblen Kost schluckt und verinnerlicht, eine Hoffnung, die nicht ganz unberechtigt ist. So machten die Medien vor der Wahl in Brandenburg und Sachsen aus einem Besuch des AfD-Landesvorsitzenden Andreas Kalbitz bei einer „rechtsextremen Demonstration“ im Jahre 2007 in Athen eine unendliche Geschichte. Oder jüngst die Badische Zeitung bei der Vorstellung der neuen Freiburger Gemeinderäte: Hier griff das Blatt tief in die Hetz- und Lügenkiste, als sie den neuen Stadtrat Dubravko Mandic von der AfD „vorstellte“ und die gleichen Rossbollen erneut auftischte, mit der sie schon Jahre diesen mutigen Querdenker bewirft.
    Anders im Fall des Lügenboldes Claas Relotius, seines Zeichens Spiegel-Reporter. Als der Schreiberling Ende 2018 aufflog, gab es einen dürren Artikel im Kulturteil der Badischen; auch in den anderen Blättern war das peinliche Ereignis nach einer Woche so gut wie ausgestanden. Doch nun hat Juan Moreno, der Relotius überführt hatte, ein Buch geschrieben und Stefan Hupka von der Badischen Zeitung bespricht es. Damit wird der Fall, der bei den Liebhabern politisch korrekter Kost längst verdrängt oder in Vergessenheit geraten ist, noch einmal gestreift. Claas Relotius hatte Geschichten erfunden und mit diesen die Akzeptanz der islamischen und afrikanischen Masseneinwanderung gefördert. Diese Geschichten kamen im politisch-medialen Komplex sehr gut an, der Münchhausen erhielt für seine journalistische Arbeit „mehr als 40 Preise“ (!); Hinz und Kunz vom CNN bis hin zur Deutschen Bischofskonferenz reihten sich bei den Lobrednern ein. Seine Produkte setzte er größtenteils im Spiegel, daneben aber auch in anderen Massenblättern ab.

    Stefan Hupka, Chefreporter des Freiburger Monopolblattes, ist klug genug, um hier vieles zuzugeben, zumal es nicht im eigenen Haus, sondern beim Spiegel passiert ist. Der Chef zitiert Morena: „Viele wollten glauben, was er schrieb, denn es war, was seine Leser glaubten. Er beschützte sie vor der Wahrheit.“ Aber warum glauben die Leser an eine Fata Morgana, in der uns die Masseneinwanderung Gutes und Segen bringt? Weil eben nicht nur der Spiegel, sondern auch die Badische Zeitung und die anderen freiwillig gleichgeschalteten Medien in dasselbe Horn stoßen. Der gutgläubige Gutmensch bekommt von allen seinen Medien eine Scheinwelt präsentiert, die er für Realität hält.

24. September 2019
Greta, die Ökodiktatur und ich

    Greta Thunberg hatte vor dem kleinen UN-Weltklimagipfel in New York einen Auftritt. "Wie könnt ihr es wagen! Mit euren leeren Worten habt ihr meine Träume und meine Kindheit gestohlen!" Was das Mädchen vom Blatt abliest und mit Pathos vorträgt, ist keine Probe in einer Theater-AG, ist kein Shakespeare, sondern Realität 2019. Die Politiker im Publikum klatschen Beifall, darunter "unsere" Angela Merkel. Sie lässt sich auch mit Greta ablichten. Aber gut, es macht schon Sinn, dass die Staats- und Regierungsschefs zuhören: Die Rede Gretas hat nicht sie, sondern haben gewichtige Hintermänner geschrieben.
    Ich muss an meine eigene Jugend denken. In Gretas Alter begann ich in Freiburg, mit den Kommunisten zu sympathisieren und schloss mich wenig später in Westberlin den Maoisten an. Ich fand die kommunistischen Ideen gut und verzapfte sie auch. Der Unterschied ist: Anders als heute akzeptierte das kein UN-Gipfel, kein einziger CDU-Politiker und die allermeisten aus den anderen damaligen Bundestagsparteien auch nicht, Radio, Fernsehen und Zeitungen redeten uns nicht nach dem Mund. Die Bundesrepublik wurde vor einer kommunistischen Diktatur bewahrt und konnte sich prächtig entwickeln. Ich bekam die Chance, reif und normal zu werden und bin seit Langem sehr dankbar dafür. Doch ehemalige Genossen von mir tummeln oder tummelten sich teils unter grünen Deckmänteln bei den Grünen, Roten und selbst in der CDU, sowie auch in den Redaktionsstuben der Medien. Dazu gehören Angela Merkel (ehemals Sekretärin für Agitation und Propaganda in der kommunistischen Freien Deutschen Jugend), Winfried Kretschmann (ehemals Kommunistischer Bund Westdeutschland) und Jürgen Trittin (ehemals Kommunistischer Bund), auch Christian Semmler (ehemals KPD) - er war der geistige Kopf der taz. Vier Beispiele von vielen. Anstatt der "Diktatur des Proletariats" arbeiten die Genossen jezt an einer Ökodiktatur mit. Und Merkel beklatscht in New York eine Strohpuppe einer weltweiten Ökodiktatur-Bewegung.
    Die Kommunisten versprachen 1968ff die "Befreiung der Menschheit von Ausbeutung und Unterdrückung". Die heutige Ökobourgeoisie, zu der auch viele Altkommunisten gehören, verspricht, die Menschheit vor einer "massenhaften Auslöschung" zu bewahren, wie es Greta in New York formulierte.

20. Septämber 2019
Liäbe Gott, loss Hirn rägne!

Hit hän z Friiburg zwanzigdoisert Mänsche fir "Klimaschutz" demonschtriärt. S het aü in andere Stedt in Südbade Demonstratione gha, aber Friiburg isch d Haüpstadt vum Irrsinn. Aü bishär hän ab un zue scho Kinder un Jugendligi am Fritig d Schuel gschwänzt un sin marschiärt, driibe vu griäne Lehrer. Hit sin alli Drohtziäger mit drbii gsii: Vu dr Umwältverbänd iber 500 anderei Organisatione bis ani zum evangelische Landesbischof Cornelius-Bundschuh. Mit däre Bewegung lupfe sich diä Griäne in d zuekimpftig Bundesgeriärung un bereite d CO2-Stiir vor. Diä Masseiiwanderung und alle ander Wahnsinn mueß jo zahlt wäre. Dr Ditsch Michel un s Friiburger Bobbili losst sich do e X fir e U vormache: S Glima het sich immer gänderet un eb diä licht Erwärmung, wu jetzt agäblig stattfindet, ebis mit em Mänsch zu due het, isch nit bewiise. Wisseschaftler, wus bezwiifle, wäre unterdruckt. Allewäg drait Ditschland zum CO2-Üsstoß uf dr Wält 1,8% bii. Ditschland ka d Wält nit rette. Was Ditschland aber ka, isch: Im Eko-Wahn d eige Industrii un Landwirtschaft kapütt mache, mit Windräder Wald, Vegel, Flädermiis, Insäkte vernichte un wänn emol d Sunne nit schiint un ke Wind goht, Atomstrom im Üsland kaüfe.

Worterklärungen: lupfe - heben; Friiburger Bobbili - der typische Freiburger; ebis - etwas; allewäg - auf jeden Fall; drait - trägt

17. September 2019
Bienenfresser, Schafefresser und Steuerfresser

    Der Bienenfresser ist am Kaiserstuhl der meistegefeierte Vogel der letzten Jahre. Kaum ein Dorf, in dem nicht irgendwie mit ihm geworben wird - auf dem Etikett der Weinflasche, auf Lehrpfaden, auf Webeprospekten, im Namen von Ferienwohnungen usw. Auf einer Führung des NABU vor ein paar Jahren machte ein Sprecher schwere Vorwürfe gegen die Kaiserstuhler Bauern, die den bunten, amselgroßen Vogel in früheren Zeiten ausgerottet hatten, man hätte ihn Teufelsvogel genannt. Der Bauer als stumpsinniger Kämper wider die Natur. Ich trat damals "in ein Wespennest", als ich vor den biogläubigen Teilnehmern der Führung im Rebgelände Widerrede leistete und sagte, dass die Bauern meistens gute Gründe hätten.
    Bienenfresserkritische Bauern gibt es heute noch. Kürzlich schilderte mir einer, der zugleich Imker ist, auf was für Ideen der geschützte Vogel kommt: Er zeigte mir einen Bienestock, der im Schopf unter einem Rebstück eingebaut ist. Auf den Rebdrähten sitzt der Bienenfresser - aber nicht alleine, sondern als größere Gruppe. Und fängt jede Biene einzeln ab, die aus dem Stock fliegt. Der Imker hat in den letzten Jahren fast zwei Drittel seiner Völker verloren, denn wenn die Arbeitsbienen gefressen werden, verhungert der Rest des Volkes. Bei den Stöcken, die unter Bäumen aufgestellt sind, sei die Schadensbilanz zum Glück kleiner. Der Bienenfresser vermehrt sich ungehemmt und frisst natürlich auch Wildbienen, Humeln und andere Insekten. Es gibt ein Jagdverbot wie auf Raubvögel, die die Flur leerfressen - man sieht aus diesem und anderen Gründen kaum mehr Fasanen, Hasen usw.
    Anders als in linksgrünen Vorstellungen ist auch der liebe Wolf kein Kostverächter, der nach der Verspeisung eines Lammsteaks reumütig einhält und Besserung gelobt. Etwa in Bad Wildbad ist ein Wolf in einen Schafspferch eingedrungen und hat an die 40 Schafe gerissen oder zu Tod gehetzt. Aber die Bios lässt das kalt, sie fordern von den Schafhaltern aufzurüsten mit teuren Spezialzäunen, (hundsgefährlichen) Hütehunden und und und. Wenn die dann finanziell nicht mehr können und aufgeben, kauft man den Lammbraten aus Neuseeland.
    Auch ich bin für ein ausgewogenes Engagement für Wildtiere und habe den NABU weit über ein Jahrzehnt als Mitglied unterstützt. Aber gerade im Bezug auf den Wolf fiel mir eine Ideologisierung des Verbands auf, die ich nicht mehr unterstützen kann. Der Schaden, den solche Verbände und Initiativen anrichten, wäre kleiner, wenn sie nicht staatlich unterstützt würden. Es ist ihnen gelungen sich zum Vormund der Behörden und zum Steuerfresser zu machen.

10. September 2019"
"Rettet die Bienen" und erdrosselt die Bauern ...

    Vor Kurzem hörte ich von einem Winzer, der ein Rebstück neu anlegen will. Er traut sich aber nicht - wegen der Initiative "Rettet die Bienen". Diese will durch einen Volksentscheid in Baden-Württemberg neben anderen Reglementierungen den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft erheblich einschränken. Dabei ist dieser in den letzten Jahren schon enorm zurückgegangen, nicht zuletzt haben die Bauern selbst ein Interesse daran, denn die intakte Natur ist ihre Lebens- und Produktionsgrundlage. Dennoch will diese Initiative die erforderlichen 700.000 Unterschriften beibringen - dann käme ihr Gesetzentwurf vor den Landtag, wahrscheinlich gäbe es dann einen Volksentscheid. Käme er durch, könnte man den Weinbau am Kaiserstuhl vergessen, meint der Winzer.
    Das Problem kommt mir seltsam bekannt vor. Bei der Stromproduktion zu stark auf Windräder und Sonne zu setzen, ist Irrsinn, aber der Narr weiß sich zu helfen: Er kauft an bewölkten und windstillen Tagen halt Atom- und Kohlestrom aus dem Ausland hinzu. Und den Wein, das Gemüse und das Obst kauft er in Fankreich und Polen, wenn er hierzuland die Landwirschaft kaputt gemacht hat. Der grüne Irrsinn wird auch beim Kampf gegen den Diesel sichtbar: Man sägt am Bein der deutschen Autoindustrie und kauft die Gefährte dann im Ausland. Aber nur, wenn man die notwendige Kohle hat: Es wird zu Arbeitslosigkeit kommen, an Standorten der Autoproduktion und Zulieferung ebenso wie in der Landwirtschaft. Wenn nicht Vernunft einkehrt.
    Der Deutsche ist wie gelähmt. Er merkt nicht, will nicht merken, dass auf leisen Sohlen eine Ökodiktatur daherkommt. Manchmal auch laut, wenn man die Kinder am Freitag demonstrieren schickt. Bald lässt sich der Michel noch per CO2-Steuer die Atemluft verkaufen.

7. September 2019
Deutschtum im Elsass

    Kürzlich mit dem Fahrrad im Elsass haben wir wieder Spuren des Deutschtums angetroffen, das hier einmal beheimatet gewesen ist. Und zwar auf Schritt und Tritt. Zuerst die Ortsnamen - am Besten hat mir und auch meiner Frau "Rathsamhausen" gefallen. Auch die Nachnamen der Leute sind elsässisch, also deutsch. Das wird man sagen dürfen, ohne heutigen Mimosen zu nahe zu treten, denn was soll Muller, Weymann, Trautmann und und und sein, wenn nicht deutsch? Auf alten Grabsteinen, Wegkreuzen und Bildstöckle sind fast durchweg deutsche Inschriften. Oft sind diese Texte in bestem Literaturdeutsch, wie dieser Grabspruch in Artolsheim:

"Hier liege ich und ruhe in kühlen Erden. Was ich jetzt bin wirst du gewisslich werden."

    Ich versuche mich oft in die Lage eines jungen Elsässers hineinzuversetzen. Entgegen jeder französischen Propaganda ist das ursprüngliche Deutschtum ganz leicht zu sehen und auch, dass es vor 1871 nicht aufgezwungen, sondern angestammt war. Doch die Eltern haben den deutschen Dialekt fast vollständig abgelegt und auch die Großeltern reden ihn selten und dann nicht mit Jungen. Die deutsche Standardsprache spielt, abgesehen von der Kommunikation mit Touristen, gar keine Rolle mehr. Ich bin versucht, zu fragen: Schämen die sich denn nicht? Ist das nicht ein Verrat, was die da hingelegt haben?
    Man muss aber wissen: Sie haben die Sprache teils nicht freiwillig abgelegt. Nach 1945 wurde das Deutschtum von der französischen Propaganda mit Nazitum gleichgesetzt und wer an der deutschen Sprache festhielt, wurde moralisch wie ein Nazi-Kolaborateur angesehen, und denen ging es schlecht. (Ich habe einmal das Schicksal von Joseph Rossé nachgezeichnet, der als Kollaborateur verrufen wurde.) Umgesetzt haben die Gehirnwäsche nicht nur Franzosen, sondern auch lokale Lakaien, etwa in der Schulbehörde. Es passten sich die an, die sich immer anpassen, aber auch viele von denen, deren Charakter auch Widersetzlichkeit hergibt. Und warum soll das im Elsass anders sein als in Deutschland? Unser Volk haben sie doch auch mit der Nazikeule wehrlos und apathisch gemacht, sodass es jetzt die islamische und afrikanische Masseneinwanderung hinnimmt, zum Teil begrüßt.
    Im Elsass gibt es wie auf der rechten Rheinseite jene ca. 10%, die wie jener Frosch noch kämpfen, auch wenn der Storch ihn schon im Schnabel hat, um ein Bild des großen Elsässers Tomi Ungerer zu bemühen. Viele Einzelpersonen und Gruppen mühen sich um das Überleben des elsässischen alemannischen Dialekts. Es gibt noch zwei Sprachgesellschaften, die sich um den Fortbestand des Elsässischen mühen. Die intelektuellere der beiden ist latent deutschfeindlich; sie pflegt den Dialekt und will ihn als eigene Sprache sehen, die nicht mit dem Hochdeutschen verbunden ist. Vielleicht hofft man so, den Schlägen oder Schmähungen von Politik und Medien zu entgehen. Man organisiert noch elsässische Theaterstücke, spricht in den Pausen aber miteinander französisch. Das gilt für viele Mitglieder beider Sprachgesellschaften. Man pflegt, ob gewollt oder nicht,  die Sprache als Museumsstück. Jetz mach ebis.