Arno Landerer

Arno Landerer

2. 11. 1950 - 27. 11. 2019

Arno Landerer

Der Weinbaumeister Arno Landerer führte einen Winzerbetrieb und war langjähriger Ortsvorsteher in Oberrotweil. Er erzählte von sich:

 

"Als Rebstock anno 1954 z'Rotwiil am Kaiserstuahl - also middla in de Vulkan niigebore oder sott mer saga niipflanzt?
Rebsteck sin immer am gliiche Ort, des verhilft zu bsunders intensive Iiblick ins Wesa vu allem was do lebt un exischtiert.
Kaisersteahler Wii, Winzer, Manscha, alli Sorte ... Jungi, Aldi, Aaständigi, Leadrigi ... Alli sin wichtig, wänn eu nur eine fahle dät, ware mir nit was mer sin.
Ab un zua, wänn ich mich wundera, no schwätzi, sing aldi Leader, ab un zua schriibi Sache uff ..."
Kostproben:

 

 

 

 

 

 

 

 

Heimet

 
S git sonigi, wu wisse, daß si eini hän
un diä hän ebis drvu -
un s git sonigi, wu nit wisse, aß si eini hän,
wu aber merke, daß si eini gha hän,
wänn si hi isch -
 
un wänn sälli in dr andere e Atomkraftwerk niiboje,
no hän sälli, wu wisse, daß si eini hän -
 
uf eimol keini meh.

 

E wundersami Verwandlung am Rothwiler Hänkebärg 

Des Gschichtli het sich zuedrait innere Zit, wu dr Mänsch grad noch bereit gsi isch fir e Zwiigspräch mit dr Natür, un do bsunders dr Winzer mit sinene Räbsteck - also gar nonit so lang här. S isch so um Maria Liächtmäss gsi, daß e Rothwiler Räbbür het welle afange mit em Räbe-Schniide - an sinene Rüländer am Hänkebärg. S het noch guet Schnee gha un d Luft isch kalt gsi - kalt un glar. Mer sait, daß in däre Zit s Härz vu dr Räbsteck afangt schlage un s isch guet zum Schniide an so Däg. Unser Winzer geht um diä erscht Verankerung rum - un hert uf eimol e eigeartigi Stimm: „He Dü - kumm mir düsche!“ Är weißt nit, was ihm do bassiärt un drillt sich rum. „He Dü - kumm mir düsche!“ un tatsächlig, s isch e Ändstock gsi, wu ne - un jetz scho ganz energisch - agschwätzt het zum Düsche - daß är, dr Räbstock, Winzer sii wott un dr Winzer sott Räbstock sii.

Nu jo - unser Winzer isch ufgschlosse fir därlei Ziigs, het sich bal gfunde im e lange Gspräch mit em Räbstock un het gsait, daß er wohl Verständnis heb fir des dargstellt Aliige. Soviil Johr het em dä schen, „graü“ Stock immer scheni Herbscht brocht - Exli un Kilo - un daß er em scho wäge däm eigentlig gunnt hätt, daß er emol eweng ins Winzerläbe niischmecke derft. Meh un meh het er zuegää, daß es ihm im Grund scho lang emol greizt hätt, zum Räbstock sii - Rüländerstock am Hänkebärg - e ganz Johr durch alli Johreszite.

Handelseinig un uf Ehrewort hän si düscht. Dr Räbstock het si Winzer gschnitte un isch z Obe heim zu Fraü un Kind. Un sälle - isch am Hänkebärg gstande un het uf wunderbari Art verstande, was d Räbsteck so mitenander z rede hän un het sich sälber bal as intressante Gsprächspartner erwiise. Oha - schnell isch em d Verwandschaft vu dr Räbsteck zu dr Winzer ditlig wore. So het halt doch e mänk Räbstickli miäße glage, wiäs vu ase jung het miäße schinde un daß es eim do gar nit wundere brücht, wänn dr eint oder ander Stock himmbelet. Natirlig hets e Hüffe Räbstick, wu am friähje Morge Liäder gsunge wäre, gheimi Liäder, aü Dankliäder, wel si im e guete Winzer ghere. Do het mer gschwind rüs ghert, welli ihrini Winzer äschtimiäre, wel si guet pflägt wäre un ab un zue sogar e richtigi Gable voll Mischt griäge. Aü dr Räbstock het, ganz im ähnlige Sinn, viil verdroiti Situatione erläbt un het gsähne, daß Winzer viilmol gueti, sensibli Kärli sin, daß es natiirlig aü e baar Rühgfräßigi (Grobschlächtigi) drunter het, daß aber so richtigi Räbeschinder ganz sälte vorkumme un daß mer si an dr Finger vunere einzige Winzerhand ka abzelle. Im Ibrige het sich unser Räbstockwinzer glicklig derfe schetze, wel er e guete Winzer gsi isch. Si Fraü hete iberrascht mit allene kulinarische Scheenheite, wus eso het am Kaiserstuehl, agfange vum Seicher üs dr gfahrene Räbe iber d Spargle bis zu dr Schiifili an dr Fiirdig un natirlig mit däne viile Obstarte - Griäse, Zwätschge, Epfel, Bire un diä groß Viilfalt eigini Briäder un Schweschtere in Form vu däne viile unterschiidlige Wii, wiä si im Kaiserstuehl eige sin.

Guet ufglegt, villicht sogar eweng ibermiätig, wel er - un grad im Rüländer - eweng z viil ghuldigt het an siinem letschte Winzerdag, isch er an Maria Liächtmäß s Johr druf an dr Hänkebärg ge Räbeschniide. Är geht um dr erscht Anker un hert uf eimol e eigeartigi Stimm: „He Dü - kumm mir düsche!“

Sowit des Gschiichtli. Ihr gueti Wiifräind, elteri oder jingeri Wiibekannti - merke Äich as glei Fazit vu däm Gschichtli: Daß wänn immer Ihr vu unserem Wii drinke, Ihr aü e Stick Winzerseel mitdrinke un nit sälte im Gspräch mit eme Winzer Ihr villicht sogar mit eme Räbstock schwätze. 

E schene Grueß vum KAISERSTUEHL UN TUNIBÄRG
Ein schöner Gruß vom Kaiserstuhl und Tuniberg
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