Hermann Burte - Einige seiner Gedichte Hermann Burtes literarisches Wek umfasst etwa 1700 Seiten; den größten Platz nehmen dabei seine Gedichte ein. Sie entstanden während seiner ganzen über 60jährigen Schaffensphase als Dichter. Einige davon sollen hier im Bild vorgestellt werden. Der Dichter war zugleich Maler.
Die meisten von Burtes alemannischen Gedichten entstanden in der Zeit um 1913. Er konnte sie kriegsbedingt aber erst 1923 im großen Band "Madlee - Alemannische Gedichte" veröffentlichen; die Sammlung schlug in der kleinen alemannischen Literaturwelt ein wie eine Bombe. 1924 erhielt der Dichter dafür die Ehrendoktorwürde.
Es folgt: "Scheibenschlagen" aus "Madlee". Der Brauch des Scheibenschagens wird an der Buurefasnet ausgeübt. Auf Berghängen werden große Feuer entzündet. Auf Stecken spießen die oft jungen Männer handtellergroße hölzerne Scheiben auf, bringen sie im Feuer zum Glühen und rufen einen Spruch, mit dem die Scheibe jemandem gewidmet wird. Dann schlagen und rollen sie die Scheibe so auf ein steil ansteigendes Brett, dass sie leuchtend manchmal sehr weit in die Nacht fliegt und auch unten vom Tal aus gesehen werden kann.
Worterklärungen: Füürer - (viele) Feuer; glengt -reicht; heluff - hellauf, wohlan; gäl - gelb; stöhn Farbe im e Fahne inn - stehen Farben in einer Fahne; abem Droht - vom Draht herunter (auf dem die Scheiben aufgereiht sind)
Das Gedicht "Totenprobe" erschien zuerst im Juni 1929 im "Markgräfler", der von Burte zwischen 1924 und 1932 herausgegebenen kulturellen und politischen Zeitschrift. Es ist auch in seinem Gedichtsband "Ursula" (1930) enthalten. Es zeigt den Dichter als Patrioten.
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