Martha Schmidle
Martha
wurde
am
7.
2.
1925
in
Gottenheim
geboren.
Ihre
Kindheit
scheint
auf
in
ihrem
Gedicht
"I
wott
emol
wiider
ne
Maidli
sii"
(siehe
unten).
Aus
ihren
Jugendjahren,
als
sie
(wie
heute
manchmal
noch)
"s
Schotte
Martha"
genannt
wurde,
erzählt
sie:
"I
bi
nach
de
Schuäl
innere
Metzgerei
Lehrmaidli
gsi,
ha
als
Gewerbegehilfin
de
Abschluß
gmacht,
bi
deno
als
Telephonistin
in
Großvermittlunge
(Stuttgart,
Münche)
igsetzt
gsi
un
in
Halle
an
de
Saale
hani
bis
fascht
zum
Kriägsende
amme
Kurs
teilgnumme,
wu
mer
glehrt
het,
wiämer
Telephon-Geräte
reperiärt.
Buechstäblich
mitem
letschte
Zug
iber
Münche
glicklicherwiis
wiider
heim
kumme."
Martha
heiratete
1949;
aus
der
Ehe
gingen
drei
Kinder
hervor.
Ihr
Hobby,
als
"Versli-Schmidli"
tätig
zu
sein,
kam
aber
keineswegs
erst
durch
ihren
Mann
und
seinen
Nachnamen
Schmidle,
sondern:
"S
Dichte
isch
scho
in
friähschter
Jugend
mi
Hobby
gsi
un
i
bi
mit
fascht
78
immer
noch
eweng
dra.
Hoffentlig
noch
lang
...", sagte Martha, als diese Seite erstellt wurde. Sie
verstarb am 23. 2. 2019.
Veröffentlichungen:
Driibelbeerli
vum
Tunibärg,
Alemannische
Gedichte,
1997
(leider
vergriffen)
Wii
un
Stei
vum
Besterai
...,
Die
Gottenheimer
Flurnamen-Steine
im
Rebgewann
Kirchberg,
gewürzt
mit
Gedichten
und
Trinksprüchen
in
heimischer
Mundart.
Mit
Fotos
von
Günter
Schmidt.
In
limitierter
Kleinauflage
erschienen
2000
(leider
vergriffen)
|
S Schotte Martha visidiärt s Rathuus. Spotjohr 1997.
|
|
Kostproben:
|
I
wott
emol
wiider
ne
Maidili
sii
I
wott
emol
wiider
ne
Maidili
sii,
so
sorglos,
herzhaft
un
frehlig
debii.
Mit
zwe
dicke
Zepf
un
Backe
wiä
Pfiffer
im
Wage
norenne
vum
Schereschliffer.
Wott
uf
s
Becke
Stege
hocke,
Bäredreck
kaue
-
ne
ganze
Mocke.
Un
vor
s
Ammelis
Lade
spiile,
grad
wiä
friähjer
dert
verwiile.
D
Buppe
wäsche
mit
de
Seipfe,
s
Bärli
ummenander
schleipfe.
Feldbluäme
suäche
-
de
Muäter
als
Gschenk
-‚
wiä
het
si
sich
gfreit
als
-
wenn
i
do
dra
denk!
Dät
gern
noch
emol
ne
Gränzli
drage
un
an
de
Hochzite
Sprichli
sage.
Im
Hof
rum
dreckle,
gluddere,
sandle
un
mich
in
e
Moorigel
verwandle.
Wenns
schittet,
nus
in
Rege
latsche,
vu
einere
Lache
in
di
ander
batsche.
Im
Herbscht
fescht
mit
de
Käpsli
grache
un
immer
ufglegt
sii
zum
Lache.
Reif
driibe
wotti
s
Derfli
na,
daß
i
fascht
nimmi
halte
ka.
Kärrili
fahre
mit
hundert
Sache
un
sunscht
noch
allerhand
Bledsinn
mache.
|
|
De
Katzerolli,
der
Kaibesiäch
Bim
Kuchifenschter,
uf
de
Muure,
duät
sich
ne
Rolli
abi
huure.
Schmeckt
sälli
Schnitzel
-
wotts
gern
schnappe
-
bim
Iinischliche
wirds
jo
glappe.
Er
wartet
scho
uf
der
Moment,
wu
eber
mol
zum
Huus
rus
rennt,
d
Dire
ufloßt
-
sperrwagewit
-
no
saust
er
ni,
do
kennt
er
nitt.
Gar
flink
isch
er
bim
Stehle
gsi,
schleipft
no
s
ganz
Fleisch
in
Holzschopf
nii
un
frißt
devu
soviil
er
ka,
er
workst
diä
Fetze
giirig
na.
So
ebis
Gstohles
ussem
Huus
schmeckt
halt
scho
anderscht
wiä
ne
Muus.
Fir
diä
umständlig
Fangerei
isch
d
Portion
halt
eifach
z
glei.
|
||
Me
wänn
in
Feriä
Endlig
isch
wiider
Urlaubszit.
Wu
mer
na
wänn?
Me
wisses
nonit.
Sin
is
bis
jetz
kei
weng
im
Glare,
ob
mer
do
bliibe
oder
doch
furt
fahre.
Wenns
nach
mir
giäng,
däte
mer
wandere,
Städtli
bschaue
wiä
Staufe,
Kandere.
Au
Briisach
am
Rhii
wär
sone
Ziil,
dert
gfallts
mer
eifach
allewiil.
Un
duri
giängi
gern
ins
Elsaß,
franzesisch
z
esse
macht
halt
Spaß.
Doch
ufs
Vogesestirme
wotti
nit
poche,
s
dät
happere
mit
unsre
alte
Gnoche.
Mi
Auguscht
aber
het
Färz
im
Hirni
inne,
der
giäng
zu
de
Russe,
Chinese,
Finne.
Zu
de
Grizzlybäre
nach
Kanada,
oder
uf
d
Safari
nach
Afrika.
Ne
Japanflug
sei
ne
tolli
Sach,
nur
Holland
wär
nitt,
s
sei
em
z
flach.
Er
dät
sogar
in
ne
Iglu
hocke,
s
Is
gits
dert
gratis
-
dicki
Mocke.
Hoffentlig
macht
ers
nit
wiä
im
letschte
Johr:
Großi
Ten
spucke
un
no
wirds
erscht
nit
wohr.
Deheim
bliibe,
rumfuulenze
im
Griäne
un
ich
miäßte
de
ganze
Dag
wiider
bediäne.
|
||
D
Luune
Schlechti
oder
guäti
Luune
sin
grad
wiä
Rege
oder
Sunne.
Di
schlechte
mache
s
Gmiät
eim
schwer,
diä
guäte
sin
ne
Bluämemeer,
wu
dausig
Freide
in
sich
birgt
un
positiv
uf
d
Seele
wirkt.
S
wär
alleweg
fir
jeder
nett,
wenn
er
nur
guäti
Luune
hätt.
|
||
Weitere Gedichte von Martha Schmidle unter: www.gottenheim.de/Dialekt/ |