15. März 2025
Zustände wie am Ende der Weimarer Republik?
Manchmal meint man, wir hätten in Deutschland
bürgerkriegsähnliche Zustände. Es gibt die großen Staatsaufmärsche
„gegen Rechts“, die Blockaden von Veranstaltungen der Opposition,
namentlich der AfD, die Verwüstung von Infoständen, Plakaten, Autos,
Büros, Wohnhäusern von AfD-Politikern; selbst Gasthäuser usw., die an
die AfD Versammlungsräume vermieteten, wurden bedroht und verschmiert; es gab verschiedentlich Schüsse auf AfD-Politiker sowie
Mordaufrufe und Todesdrohungen.
Man fühlt sich an die Endphase der Weimarer
Republik erinnert. Doch der Schein trügt.
Zwar wird von Medien, Universitäten, staatlichen
und kirchlichen Schulen gelehrt, dass die SA
bis
1933 zunehmend rabiat und blutig gegen Gegner vorging – das ist aber nur ein Teil
der Wahrheit. Es waren damals alle Parteien wehrhaft und hatten
Wehrverbände wie die NSDAP ihre SA. Die SPD hatte das „Reichsbanner
Schwarz-Rot-Gold“, die KPD den
„Rotfrontkämpferbund“ (in
ähnlicher Aufmachung wie die SA), der
DNVP stand der „Stahlhelm“ nahe – paramilitärische Kampfbünde, die
durchaus in der Lage waren, ihre Parteien zu schützen – doch dabei floss
mitunter Blut. So etwa am 1. Mai 1929, als die Maikundgebungen der KPD
verboten wurden und Auseinandersetzungen zwischen Rotfrontkämpfern und
Polizei 33 Tote forderten. Der Wehrverband der Kommunisten wurde
daraufhin verboten, existierte aber im Untergrund weiter. Sehr bekannt
geworden ist der „Altonaer Blutsonntag“ am 17. Juli 1932. Die SA
machte einen Aufmarsch durch das rote Arbeiterviertel dieser Hamburger
Vorstadt und wurde von den Dächern beschossen; eine stundenlange
Straßenschlacht entfaltete sich, es gab 18 Tote und 68 Verletzte – viele
davon allerdings durch Polizeikugeln.
Die
AfD ist heute von sich aus völlig wehrlos und ganz auf die Polizei als
Schutz angewiesen. Die Parteimitglieder werden mit Argusaugen bewacht
und wenn mal einer einem Plakatzerstörer eine Ohrfeige gibt, wird er
gerichtlich belangt. Der Schutz wird – oft mehr schlecht als recht – von
der Polizei gewährleistet. Etwa im Raum Freiburg und Breisach werden
Veranstaltungen regelmäßig blockiert und die Polizei gewährt oft keinen
gefahrlosen Durchlass – Interessenten müssen Spießrutenläufe durch die
Demonstranten machen und sich anbrüllen lassen.
Völlig anders als in der Endphase der Weimarar
Republik ist auch das Vorgehen bzw. Zurückweichen der Staatsgewalt. Etwa
beim Parteitag der AfD-Baden-Württemberg 2023 in Offenburg wurden 53
Polizisten von Gegendemonstranten verletzt. Wenn am
1. Mai in Berlin und anderswo die linke Szene
Revolution probt, sind es oft hunderte verletzte Beamten.
In der Weimarer Republik hatte die Reichswehr
das letzte Wort in Sicherheitsfragen. Ernst Nolte („Der Faschismus in
seiner Epoche“) zitiert Reichswehrminister Groener, dieser sagte im
Januar 1932: „Bürgerkrieg gibt’s nicht. Wer das Haupt erhebt, wird mit
äußerster Brutalität niedergeschlagen, wer es auch sei.“ Und so kamen
die Nationalsozialisten mitnichten durch Straßenkampf an die Macht,
sondern legal durch Wahlen.