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21. März 2022
Kriegsberichterstattung

    Der normale deutsche Fersehkonsument glaubt alles, was er am Bildschirm sieht. Er hält die Bilder für Realität. Habe soeben ein Filmlein im Internet gesehen, da schwammen zwei niedliche kleine Wildschweine in einem Kanal und kamen nicht mehr heraus, sie waren entkräftet und kurz vor dem Ersaufen. Und siehe da, es waren drei Männer zur Stelle, die das Tier unter komplizierten Umständen retteten. Genau gesagt, zwei retteten die Säulein und der Dritte - unsichtbar - filmte. Solche Videos gibt es jetzt zu Hunderten im Netz. Das Video bekam fast 400.000 Likes und 2500 Kommentare à la: "You bring encouragement, you bring hope into our world, we must protect our animals it makes our hearts grow strong." Die "Retter" wurden begeistert gefeiert.
    Im nächsten Film ein Küken eines Raubvogels, komischerweise auf dem Boden und eine Schlange, die versuchte den kleinen Vogel zu verschlingen. Das ging eine Zeitlang hin und her, das Kleine konnte sich noch nicht groß wehren. Kurz vor dem Ende - ei was sehen wir da? Da kommt ein junger Mann und sieht Gott sei Dank gerade diese Szene und rettet das Raubvogelküken. Was wir auch hier nicht sehen, ist der Kameramann, der das arrangiert hat. Es handelt sich bei solchen frenetisch gefeierten Rettungsaktionen um üble Tierquälerei und der Fernseh- und Videotrottel glaubt an die edlen Motive der Retter.
    Zugegeben: das waren keine deutschen Videos, eines war türkisch und das andere irgendwo aus Ostasien, auf Englisch. Doch auch hier in Deutschland ist es nicht anders: Zu Anfang der Plandemie sah man, wie ein Bett mit einem vollverkabelten Patienten durch die Intensivstation geschoben wurde und dies mehrfach am Abend, aber jeweils aus anderer Perspektive. Der Michel glaubt an das Bild und an die edlen Motive der Journalisten und ihrer Kameraleute. Von den Filmen des Corona-Drumrum bis hin zur Kriegsberichterstattung. In allen Kriegen wurde von beiden Seiten gelogen, bloß im jetzigen nicht - ha ha ha ha.