9. Juli 2020
Viele kleine Apparatischikle
In der Corona-Zeit wird der deutsche
Volkscharakter wieder einmal animiert, eine ganz dunkle Seite
auszuleben. Diese dunkle Seite ist nicht neu und nicht nur den Deutschen
eigen - es gab sie auch in der Sowjetunion, Im Dritten Reich und in der
DDR. Da haben Partei- und Staatsfunktionäre das Volk reglementiert,
kommandiert und mit irrsinnigen Vorschriften gequält und wenn sich einer
verdächtig gemacht hat oder aus dem Weg geräumt werden sollte, wurde er
denunziert und hat es unter Umständen nicht überlebt.
Gott-sei-Dank sind
wir heute noch nicht so weit wie unter Stalin, Hitler und in der DDR.
Aber kleine Apparatschiks bzw. Blockwarte haben wir schon genug, sie
werden derzeit von der Kanzlerin, Spahn und den Ministerpräsidenten der
Länder trainiert. Sie sollen für die Ausführung der Corona-Vorschriften
sorgen, die Merkel, Kretschmann und die unteren Ebenen fast alle Woche
neu erfanden und immer noch erfinden. Und wehe, der Bürger hält sich
nicht daran! In Leipzig wurden in der Corona-Zeit schon
100.000€
Bußgelder eingenommen und zwar nach 1600 Anzeigen
- die meisten davon betreffen die Abstandsregeln, die nicht eingehalten
wurden. Hier in Freiburg wurden während des "Lockdowns"
726
Bußgeldverfahren
eingeleitet.
Wer glaubt, der deutsche Staat und seine Polizei sei ein
Papiertiger, der irrt. Der Staat ist nur lethargisch, wenn es um
Asylanten und Ausländerkriminalität geht. Und bei Politikern: So wurde
Christian
Lindner
(FDP) am Berliner Nobelrestaurant Borchardt fotografiert,
als er einen Geschäftspartner umarmte - ohne Maske.
Strafe: keine. Auch linke Demonstranten, die das
Abstands- und
Maskengebot missachteten, gehen straffrei aus.
Wenn aber drei brave, steuerzahlende Bürger zusammen standen, gab das in
Freiburg für jeden 530 Euro. Bei vielen dieser "Anzeigen" gegen brave
Bürger in Leipzig und Freiburg wird man von Denunziation sprechen
müssen. Eine SPD-Frau aus dem sächsischen Gesundheitsministerium wollte
"Corona-Verweigerer" sogar in die Psychiatrie bringen
- hier lebt der Stalinismus in Reinkultur weiter.
Jeder Kellner, jede Bäckersfrau, jede Kassiererin an der
Supermarktkasse, jeder Pfarrer in seiner Kirche, jeder Schaffner, jeder
Bademeister überwacht jetzt dich und andere, macht das Apparatschikle
und setzt irrsinnige Vorschriften um, die aus dem Staatsapparat kommen -
und diese Verordnungen Kretschmanns und seiner Dienstbaren bis hinunter
zum Bürgermeister ändern sich zum Teil jede Woche. Und jede Woche werden
sie mit gleichem Eifer umgesetzt. Doch nicht von allen. Die echten
Blockwartle genießen ihre Rolle sichtlich. Andere entschuldigen sich:
"Tut mir leid, wir müssen das, sonst machen die uns den Laden zu."
Wir Deutsche müssen die Maske aufsetzen obwohl sie nichts nutzt und
schädlich ist. Das sagte wenigstens der Merkel-Berater Prof. Drosten,
zu der Zeit, als kaum Masken verfügbar waren. Aber auch viele kritische
Mediziner vertreten das,
darunter der Weltärztepäsident Montgomery.
In der Metzgerei, beim Bäcker verbreitet die Verkaufskraft hinter der
Scheibe über der Fleisch- oder Brötchenauslage ihre Aerosole, sie setzen
sich auf der Ware ab. Du aber musstest oder musst dir wie in einem
Minenfeld jeden Schritt gut überlegen - den richtigen Eingang nehmen,
Abstand halten, auf dem Klogang die Maske aufhaben, den richtigen
Ausgang nehmen, in die richtige Richtung schwimmen (nicht ohne dich
vorher in die Liste einzutragen), noch bis vor Kurzem die Kinder wegsperren - keine
Großmutter besuchen, keinen Spielplatz usw. Wenn du hier nicht
mitmachst, giltst du als einer, der unsolidarisch ist und Gesundheit und
Leben anderer in Gefahr bringt. Das ist raffiniert, aber nicht neu.
Im Stalinismus galten Abweichler als Revisionisten und Saboteure im
Dienst des Imperialismus, vor denen die Errungenschaften der Revolution
zu schützen waren. Im Dritten Reich galt, wer daneben lag, als
Volksschädling und/oder Judenfreund. Und in der DDR desgleichen, hier
galten Abweichler als Klassenfeinde, Agenten im Dienste der Bonner
Ultras oder als Neonazis. Aber immer und überall konnte und kann der
Apparatschik das Gefühl haben, zu den Guten zu gehören und die Bösen
auszubremsen. Ich schreibe dies ohne Feindschaft und Überheblichkeit
gegen dich, du kleines Apparatschickle. So wie der Normalbürger mit
gleichgeschalteten "Informationen" aus Funk, Fernsehen und Zeitungen
überhäuft wird, muss er wirklich glauben, er tue Gutes, wenn er seine
Mitbürger mit den Corona-Verordnungen gängelt. Dabei ist so vieles
unstimmig - etwa der Lockdown fand statt, als die R-Kurve des RKI schon
unter eins lag. Das bedeutet: Das Abwürgen der Wirtschaft
und des öffentlichen Lebens fand statt, als das Schlimmste schon vorbei
war.
Als ich noch an Merkel, das RKI, Prof. Drosten und die Blätter glaubte,
war ich selbst drauf und dran, Leute zu reglementieren, die im
ärztlichen Wartezimmer mit lässig vorgehaltener Faust herumhusteten. Ich
schwieg dann aber, habe ich doch aufgrund meiner politischen Einstellung
schon genug Feinde. Zuletzt: Eine freie Diskussion über den richtigen
Weg fand in Deutschland nicht statt - ein Merkmal der Merkel-Autokratie,
in der nicht erst seit Corona Inhaber einer anderen Meinung als Nazis
und Verschwörungstheoretiker verteufelt und vom Diskurs ausgeschlossen
werden. |